Ich stolperte mehr durch Zufall über die Literaturreise mit dem Thema Erotik als ich nach dem Engelrundgang suchte .
Ein Friedhofsrundgang zum Thema Erotik gibts nicht jeden Tag ,und ich hatte mal frei.
Die Rundgänge werden generell über den Friedhof organisiert und auf dessen Seite angeboten .
Die Literatur Rundgänge werden von Vera Rosenbusch und Dr.Lutz Flörke organisiert und haben immer andere Themen .
Der Rundgang geht fast zwei Stunden ,kostet 12 E und führt kreuz und quer über den Friedhof
Die beiden haben zu bestimmten Figuren themengerecht wunderschöne Geschichten und Gedichte rausgesucht,die sie dort rezitieren und erzählen ebenfalls eine ganze Menge zu den Statuen .Zu deren Entstehung ,zu dem Stil ,und zu verschiedenen Prominenten die den Weg kreuzen .
Ich habe auf der Führung Ecken entdeckt ,wo ich vermutlich so nie hingekommen wäre und Statuen gesehen ,die ich vermutlich sonst garnicht beachtet hätte.
Ausserdem erzählt Dr.Flörke eine Menge zum literarischen Bild der Frau in den jeweiligen Epochen aus dem die Statuen stammen
Frau Rosenbusch und Dr.Flörke haben eine Soundcloud Seite ,wo man einen grossen Teil der von den beiden verwendeten Gedichte und Podcast zum Literaturthema findet.Mir selber hatte es dieses Gedicht sehr angetan
Ludwig
Jacobowsky
(1868
–1900)
[Das
letzte Weib] (1893)
Lachend
reckt sich im Sonnenglanze
Das
letzte Weib auf meiner Gruft:
Die
Brüste geschmückt mit dem Lorbeerkranze
Und
Rosen im Haare voll Purpur und Duft.
Die
Lüfte schimmern vor Glanz und Wonne,
Die
Rosen atmen so schwül und satt;
Sie
blinzelt schläfrig hinein in die Sonne
Und kaut
mit den Zähnen ein Rosenblatt.
Und wie
sich dehnt auf dem frischen Grabe
In
Liebesbrünsten der leuchtende Leib,
Rauscht
aus dem Walde ein riesiger Rabe
Und
senkt sich herab auf das zitternde Weib.
Fest um
die Hüften die pressenden Krallen
Treibt
er das teuflischste Liebesspiel;
Blutstropfen
purpurn zur Erde fallen,
Zum
Lorbeer, der jäh von den Brüsten fiel.
Und wie
an die zuckenden weißen Lenden
Die
Federn peitscht das brünstige Tier;
Preßt
sie mit zitternden heißen Händen
An sich
die Flügel mit wütender Gier.
Da sinkt
sie erschauernd zurück auf den Hügel
Ihr Blut
erstarrt in Grauen und Not,
Und
rauschend erhebt sich mit mächtigem Flügel
Als
krächzender Rabe der lachende Tod
welches Frau Rosenbusch an dieser Statue sprach
Hier eine kleine Auswahl von der Bilder aus dem Rundgang